Flöther Patchworkgruppe „Stoffsalon“
Treffpunkt: 1x im Monat am Samstag von 14.00 - 18.00 Uhr im Gemeinderaum in Groß Flöthe
Die genauen Termine entnehmen Sie bitte dem aktuellen Gemeindebrief.
Ansprechpartnerin: Sabine Ohainski
Das Projekt Psalm 23 „Der gute Hirte“

Als Gruppe, die wir uns immer in kirchlichen Räumen treffen und auch ansonsten jede mit der Kirchengemeinde vor Ort stark verbunden ist, wollten wir uns mit einem biblischen Thema beschäftigen. Wir wählten den uns vertrauten Psalm 23 aus und verteilten die einzelnen Verse auf die jeweiligen Gruppenmitglieder.
Dann einigten wir uns auf das weitere Vorgehen:
Insgesamt sollte das Maß der 8 „Verse“ eine Größe von 2,00m x 2,50 m haben, damit es als Gesamtwerk vorn in der Groß Flöther Kirche aufgehängt werden kann. Daraus ergab sich, dass jede einen
Schal von 2,00m x 0,30m fertigen musste. Wir wollten keine bunt bedruckten Stoffe verwenden und nichts gegenständlich darstellen. Das war eine Herausforderung, der wir uns besonders auf einem
Wochenende auf dem „Hessenkopf“ stellten. Wir tauschten Gedanken, Stoffe, Ideen und manchmal auch Zweifel aus, ob dieses Projekt nicht zu groß für uns wäre. Für viele von uns war es nämlich das
erste Mal, dass wir keine „Muster“ nähten, sondern unsere Überlegungen zu einem Wort in freier Schnitttechnik umsetzten. Am Ende dieses Wochenendes waren aber bei jeder von uns eine Idee und auch
erste Nähergebnisse entstanden. In den folgenden Monaten stellte jede ihren Schal auf unseren gemeinsamen Treffen oder zu Hause fertig.
Anschließend formulierten wir noch die Begleittexte zu den Schals, so dass jeder Betrachter und jede Betrachterin unseren Gedanken folgen kann.
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.

Ich habe als Hauptfarbe blau gewählt, weil sie für mich für Luft und Leben steht. Dabei stelle ich mir vor, dass Gott mich so umfängt wie die Luft in meinem Leben. Die goldenen Striche sind die Hinweise auf Gottes Gegenwart in meinem Leben, die es immer wieder durchziehen. Außerdem haben sie die Form eines Steckens, der auch schon auf den Hirten hinweist.
Sabine Ohainski
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

Meine Hauptfarben sind Blau-, Grün- und Gelbtöne, wie sie der Natur entsprechen. Ich habe Freude dabei empfunden, Licht, Felder, Wiesen und Wasser zu gestalten. Die Dank-barkeit hat mich begleitet, dass ich jeden Tag auch all das genießen darf.
Zum Schluss habe ich die Strahlen mit dickem Stickgarn eingefügt, ein Zeichen, dass Gott sein Licht in unsere Welt sendet.
Ingrid Müller
Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf
rechter Straße um seines Namens willen.

Ich habe hauptsächlich mit Gelb- und Brauntönen gearbeitet, so wie sie in der Natur vorzufinden sind. Die Straße durchzieht die Natur und deutet den Weg mit Gott an. Der leuchtende Pfad symbolisiert die erquickende Seele, die sich gen Himmel öffnet.
Anne-Katrin Szierbowski
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;

Dieser Vers drückt für mich tiefes Gottvertrauen aus. Das finstere Tal, die Schlucht des Grauens, das Tal des Todesschattens wird mit dunklen Farben dargestellt. Es steht für Steine, Geröll, Abgrund, aber auch für Angst, Unheil, Depression und Hoffnungslosigkeit. Kleine grüne Seidendreiecke sind in diese dunklen Bereiche eingestreut. Sie symbolisieren das Gras, das zwischen den Felsen wächst, den Hoffnungsschimmer in der größten Traurigkeit oder auch den Weg, der sich selbst im Dunkel der Nacht findet. Zwischen den steilen Abhängen der Schlucht bricht in der Ferne das Blau des Himmels hervor – wie das Licht am Ende des Tunnels.
Jutta Pfaue-Vogt
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.

Mein Quilt stellt eine Straße dar. Sie verläuft nicht gerade, sondern in leichten Windungen, aber trotzdem geradeaus. Eine Straße in die Ferne.
Der Stecken, den ich bei mir habe, stützt mich Schritt für Schritt, er hilft mir, das vor mir Liegende Stück für Stück zurückzulegen und hinterlässt Spuren (gelbe Flächen). Blicke ich zurück, sehe ich die Spuren, die ich hinterlassen habe; blicke ich nach vorn, sehe ich die Spuren anderer.
Maren Peters-Froböse
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.

Die Farbkomposition rot-schwarz stellt Konflikte dar, die es zwischen Feinden gibt. Sie sind eckig, hart und scharf. Den Kontrast dazu bildet der reich gedeckte Tisch, der runde Formen und warme Farben aufnimmt. Am Tisch des Herrn - in seiner Gegenwart – findet man Frieden und Geborgenheit.
Er soll an das Erntedankfest erinnern, das uns jedes Jahr erneut Gottes Gnade vor Augen führt.
Renate Dohr
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.

Früher wurden Könige gesalbt, eine heilige Handlung. Von dieser Königswürde wollte ich etwas in meinem Quilt aufblitzen lassen. So habe ich für diese strahlende Gegenwart Gottes, die er jedem von uns schenkt, weiße Töne als Hintergrund für meinem Quilt gewählt. Das kostbare Öl habe ich als „Tropfen“ in gelb gearbeitet, um so die Präsenz Gottes hervorzuheben. Seine Gnade kann von uns Menschen in Dankbarkeit aufgenommen werden (violette Dreiecke).
Sabine Ohainski
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Die Bausteine des Glaubens sind das Fundament unseres Lebensweges. Sie tragen und schützen uns, sie geben uns Halt und schenken uns Geborgenheit. Von dieser Wärme erzählen die vielen roten „Hausflächen“ in meinem Quilt. Kein Haus ist wie das andere, so wie wir Menschen auch alle verschieden sind. Die Häuser werden durch gelbe Quiltlinien betont und bilden so ein schützendes Dach Gottes für uns Menschen.
Jutta Wölbern